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Sterilisation des Mannes - Fragen und Antworten (Teil 2)

Kann die Sterilisation des Mannes wieder rückgängig gemacht werden?

Es gibt die Möglichkeit die durchtrennten Samenleiter wieder miteinander zu verbinden. Diesen Eingriff nennt man Vasovasostomie (Refertilisierung). Etwa 10 % der vorher sterilisierten Männer wollen nach geraumer Zeit wieder refertilisiert werden. Daher ist die Entscheidung zu einer Vasektomie genau zu durchdenken. Die Wahrscheinlichkeiten einer erneuten Zeugungsfähigkeit schwanken etwa zwischen 50% - 80%, u.a. in Abhängigkeit von der Zeit, der bereits zurückliegenden Sterilisation.

Muss der Patient die Kosten der Vasektomie selber tragen?

Ja, da es sich hierbei in der Regel um eine private Wunschleistung handelt, werden die anfallenden Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Leistung einer Vasektomie schlägt ungefähr mit 400 - 700 Euro zu Buche.

Wie sicher ist die Vasektomie?

Die Sterilisation des Mannes ist derzeit eine der sichersten Verhütungsmethoden um eine ungewollte Schwangerschaft vorzubeugen. In äußerst seltenen Fällen kann es zu einer erneuten Verbindung der beiden Samenleiterenden kommen. Daher sollte man nach einem guten Jahr nochmals die Samenflüssigkeit auf Spermien untersuchen lassen.

Wer ist für den Eingriff einer Vasektomie geeignet?

Da es sich hier um einen wichtigen Schritt handelt, sollte sich der Mann bzw. das Paar über die Konsequenzen des Eingriffes sicher sein. In der Regel lassen sich Männer vasektomieren, die seit längerem Zeitraum mit einer Partnerin zusammenleben, mit der Familienplanung vollständig abgeschlossen haben und ein Alter von ungefähr 35 Jahren aufwärts haben. Grundsätzlich können sich aber alle männlichen Personen ab einem Alter von 25 Jahren diesem Eingriff unterziehen. Der behandelnde Urologe wird den Patient in einem Vorgespräch genauestens über den Eingriff und dessen Folgen aufklären.

Ist eine Enthaarung des Schambereiches notwendig?

Ja, aufgrund hygienischer Bedingungen. Da die Vasektomie in der Regel ambulant mit örtlicher Betäubung durchgeführt wird, sollte der Patient am Tag zuvor eine Rasur des Schambereiches vornehmen. Lässt man die Sterilisation stationär vornehmen, wird die Rasur vom Krankenhauspersonal ausgeführt.

Muss man zum Eingriff nüchtern sein?

Lässt man den Eingriff unter lokaler Betäubung durchführen, so besteht keine Notwendigkeit zur Nüchternheit. Bei Wunsch einer Vollnarkose, darf etwa 6 bis 10 Stunden vor der Vasektomie keine Nahrung mehr zu sich genommen werden.

Ab wann kann ich meiner beruflichen Tätigkeit wieder nachgehen?

Ungefähr 1 - 2 Tage sollten Sie sich Ruhe gönnen. Danach können Sie wieder Ihre Arbeit aufnehmen. Es ist darauf zu achten, dass körperlich schwere Anstrengungen gut eine Woche zu vermeiden sind.

Worin besteht der Unterschied zu einer Kastration?

Eine Kastration bedeutet die Entfernung der Hoden und hat somit auch Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und somit auf die Sexualität und Potenz. Bei einer Vasektomie hingegen werden lediglich die Samenleiter durchtrennt, ohne weitere Folgen hinsichtlich Erektionsfähigkeit, Potenz, Samenerguss und die Lust auf Sex.

Welche Form der Betäubung / Narkose wird gewählt?

Im Normalfall erfolgt die Durchführung unter lokaler Betäubung, bei der die Nadel / Spritze im Bereich des Hodensackes gesetzt wird. Bei Wahl einer Vollnarkose erfolgt die Anästhesie in der Regel durch eine Kanüle in der Armbeuge.

Gibt es sichtbare Narben am Hodensack?

Um die Hodensackhaut zu öffnen wird je nach verwendeter Methode die Haut etwa 1 - 2 cm mit einem Skalpell geöffnet oder durch eine Spezialklemme gespreizt. Die so entstandene Öffnung wird im Anschluss vernäht bzw. zieht sich von selbst zusammen. Bei normaler Wundheilung sollte nach wenigen Wochen in der Regel keine sichtbare Narbe vorhanden sein.