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Sterilisationseingriff: Vorbereitung und Methoden

Was ist vor der Vasektomie-Operation zu beachten?

Vor der Durchführung einer Vasektomie sind nicht viele Dinge zu beachten. Wichtig jedoch ist, dass der Patient bei regelmäßiger Einnahme blutverdünnender Mittel aufgrund anderer vorliegender Krankheiten, diese nach Absprache mit dem Arzt ca. 5 Tage vor der Operation absetzen sollte. Die Rasur des Intimbereiches erfolgt vom Patienten am Tag davor. Die meisten Vasektomien werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt, daher kann der Patient am Tag des Eingriffes normal Essen und Getränke zu sich nehmen. In dem Fall einer geplanten Vollnarkose, muss 6 Stunden vor der Vasektomie auf Nüchternheit geachtet werden. Rauchen und das Kauen von Kaugummi sind hier mit inbegriffen. Durch das Setzen einer Betäubung ist das Fahren eines Fahrzeuges im Anschluss der Vasektomie nicht gestattet. Daher empfiehlt es sich, am Operationstag von einer Begleitperson gebracht zu werden. Der Patient sollte zum geplanten OP-Tag bequeme Kleidung tragen in der er sich wohlfühlt und die keinen Zwang hervorruft.

Was passiert bei der Sterilisations-Operation und was ist zu beachten?

Bei der Entscheidung für eine Vasektomie unter lokaler Betäubung gibt es verschiedene Arten die Anästhesie zu verabreichen und die Haut am Hoden zu öffnen. Davon abhängig werden anbei die drei gängigsten Methoden zur Durchführung einer Vasektomie vorgestellt. Der Eingriff wird im Allgemeinen ambulant in den urologischen Ordinationen, medizinischen Versorgungszentren oder Tageskliniken vorgenommen. Bei allen Methoden wird vor der Operation der Genitalbereich desinfiziert.

Methoden der Vasektomie im Überblick

Konventionelle Vasektomie (Ligaturtechnik): Bei der klassischen Methode eine Vasektomie durchzuführen, werden vorab die Samenleiterstränge lokal anästhesiert, indem im Bereich der Hoden ein Betäubungsmittel gespritzt wird. Eine Tuchklemme fixiert dabei die Samenleiter (Ductus deferens), so dass anschließend ein Schnitt von etwa 1 - 2 cm Länge in die Haut des Hodensacks (Skrotalhaut) getätigt werden kann. Der nun sichtbare Samenleiter wird freigelegt und durchtrennt. Um die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Zusammenwachsens nochmal deutlich zu reduzieren, werden ungefähr 2 cm des Samenleiters entfernt, die Enden verödet, u-förmig umgeschlagen und abgebunden. Die Samenleiterenden werden letztendlich noch in verschiedene Gewebeschichten des Hodens zurückgelegt. Der Wiederverschluss der Hodensackhaut erfolgt mit 1 - 2 kleinen Nahtstichen. In der Regel wird hierbei Fadenmaterial verwendet, welches sich nach ungefähr einer guten Woche auflöst. Der Eingriff wird beidseitig durchgeführt. Es ist mit Vorbereitung etwa von einer Operationszeit von 30 bis 45 Minuten auszugehen.

No Scalpel Vasektomie (NSV): Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei dieser Methode um eine messerlose Vasektomie, bei der auf den Einsatz eines Skalpells verzichtet wird. Ebenso wie bei der konventionellen Sterilisation des Mannes werden die Samenleiter mit der umliegenden Haut, lokal durch das Spritzen eines Anästhetikums betäubt und so schmerzunempfindlich gemacht. Der Unterschied besteht darin, dass mittels einer speziellen Klemme die Hodensackhaut gespreizt wird und durch Dehnung der Haut der Samenleiter freigelegt wird. Der mit einer Halteklemme erfasste Samenleiter wird anschließend durchtrennt. Nachfolgend wird ein Teilstück von etwa 2 cm des Samenleiters entnommen, die Samenleiterenden verödet, meist zusätzlich umgeschlagen und abgebunden und in unterschiedliche Bindegewebsschichten des Hodens zurückgelegt. Ein Vernähen ist nicht notwendig. Die kleine, durch die Klemme erzielte Öffnung verschließt sich von selbst. Bei dieser Art die Vasektomie durchzuführen, wird mit einer Operationszeit von ca. 15 - 20 min gerechnet.

No Needle - No Scalpel Vasektomie (NN - NSV): Bei der „No Needle - No Scalpel“ Methode wird der Eingriff genau wie bei der „No Scalpel“ Vasektomie vollzogen. Die beiden Varianten unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Gabe des lokalen Mittels zur Betäubung. Während normalerweise die Verabreichung des Anästhetikums mit Hilfe einer Spritze (Nadel) erfolgt, wird bei der „No Needle – No Scalpel“ Vasektomie eine spezielle Technik angewandt, die eine Betäubung ohne Nadel ermöglicht. Bei einer „Jet Injektion“ wird durch den Einsatz von Luftdrucktechnik das Betäubungsmittel in die umliegende Skrotalhaut (Hodensackhaut) gepresst und so der zu operierenden Bereich lokal anästhesiert. Diese Technik ermöglicht auch Männern, die von Ängsten vor Nadeln oder Spritzen berichten, eine Vasektomie durchführen zu lassen.